Andrea Badey

(Scharfrichterhaus, Passauer Neue Presse)
(Deutschlandfunk)
(Publikumsreaktion)
Andrea Badey hat den Soul auf den Zähnen und treibt Schabernack mit uns. Sie spielt, erzählt und ersingt uns die wundersam-skurille Welt des Badey-Landes. Aus der Sicht einer Frau mit Hirschgeweih begibt sie sich auf die kabarettistisch-komische Suche des optimalen Weges. Was könnte das sein? „Ihrer“ „Seiner“ oder doch der des selbsternannten Jonny Depp und Abenteurers „Harry Hirsch“, … der wiederum erklärt einem buddhistischen Goldfisch die Welt: „Bei manche Mädels haste Pech, weil du bei denen farblich einfach nicht in die Wohnung passt“. Andrea Badey zeigt dem Teufel, was `ne Harke ist … und erzählt das alles mit einer umwerfenden Liebe zum Lachen, zum Hinschauen und weicht den Zumutungen des Lebens dennoch mit gekonntem Hüftschwung aus. Und … ihr spezieller Ruhrgebietszauber tropft dabei aus allen Knopflöchern …
Eine Frau geht „seinen“ Weg
„Die Badey verschlug ihrem Publikum die Sprache.
Andrea Badey zeigte mit ihrem neuen Programm „Eine Frau geht seinen
Weg“ erneut die Quintessenz vom Besten aus der Comedy, dem Kabarett
und des Chansons.
„Es war wieder wunderschön mit Ihnen“. Dieser Satz einer Dame aus dem
Publikum nach der Vorstellung an Andrea Badey gerichtet, sagte mit
wenig Worten sehr viel aus.
Ihr neues Programm ist anders aufgebaut als ihre letzten, die sie in
Bergkamen zum Besten gab. Nur Onkel Harry Hirsch und seine Nichte sind
die Protagonisten, die in ihren Geschichten die tragende Rolle spielen. Und
das ist es ja, was Andrea Badey kann. Ein Publikum mit in sich
geschlossenen Geschichten fesseln.
Wie könnte es anders sein, selbst Onkel Harry – eigentlich Ex-Seemann –
parliert in breitestem Ruhrpottdeutsch. Aber das ist eben auch ein Terrain,
auf dem sich die Badey, als bekennende geborene „Obbberhausenerin“,
sicher und glaubwürdig bewegen kann.
Mit Harry Hirsch matrosendurchtränktem Frauenbild ist sie ebenso
verrückt wie unglaublich präsent durch ihr schauspielerisches Können. Sie
vermeidet es aber auf so angenehme Weise, in den Trott mancher ihrer
Kolleginnen zu verfallen, die nur die „Hau drauf auf die Männer Schiene“
fahren. Was Badey zu sagen hat, ist von ganz anderem Kaliber – ihr
Programm stimmt Männer wie Frauen im Publikum gleicherweise
nachdenklich.
Ist schon ihre gelungene Mischung des Sprechprogramms jede Minute
Zuhörens wert, richtig in Kopf und Bauch gehen ihre Chansons und Lieder.
Es versuchen sich ja viele Comedy- oder Kabarett-Größen an Liedern.
Einzig: Die Badey kann es. Häufig sind es gecoverte Stücke, die sie mit
eigenen Texten versieht. Getreu dem Programmnamen: Eine Frau geht
seinen Weg, gibt sie ausgerechnet James Browns „It´s a Man´s World“
derart kraftvoll und umwerfend wieder, dass manche Zuhörer staunten.
Eine schwarze Blues-Frauenstimme könnte das kaum besser
interpretieren.
Als Andrea Badey als Zugabe noch ihre Gänsehaut fördernde Version des
Stefan Sulke Titels „Lotte“ intoniert, fasziniert sie mit dem von ihr
umgetexteten Lied, mit dem sie als 16-jährige erstmals ihrem „Hotte“ ihre
Liebe gesteht. „In Schanks-Ellisee bei Pariss““ _(Westfälische
Rundschau – Jürgen Klammer).