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Matthews Southern Comfort

13. März 2020, 20:00 Uhr
Reithalle Rastatt

Iain Matthews ist ein umtriebiger Mensch, fast ständig in Bewegung,
Stillstand ist für ihn ein Fremdwort. Er redet nicht lange, er packt die
Dinge lieber an und setzt sie um, so wie er es für richtig hält. Ein Mann
der Taten und nicht nur der Worte…

Vor knapp 3 Jahren veröffentlichte Iain seinen „Rockpalast“-Auftritt
vom Jahr 1983 aus der Hamburger Markthalle, ein paar Monate später
folgte der Re-Release seines Konzeptalbums „Walking A Changing
Line“ mit einem Liederzyklus des amerikanischen Songwriters Jules
Shear. Hierfür stellte er aus seinen Archiven eine Bonus-CD mit
zusätzlichen 21 Alternativ-, Live- oder Demoversionen der Albumtitel
zusammen.
Im Sommer 2017 traf sich Iain Matthews mit all den alten Freunden,
mit denen 50 Jahre zuvor alles für ihn begonnen hatte. FAIRPORT
CONVENTION feierten ihr Jubiläum, und das vor 25.000 begeisterten
Fans auf dem Fairport’s Cropredy Convention ganz in der Nähe des
altehrwürdigen Oxfordshire. Zusammen mit Richard Thompson,
Simon Nicol, Ashley Hutchings und Judy Dyble betätigte Iain die
musikalische Zeitmaschine und führte das Publikum zurück zu den
Anfängen der britischen Folkrock-Bewegung Ende der 1960-er Jahre.
Natürlich ließ es sich Iain nicht nehmen, mit seinem weiteren
Bandprojekt PLAINSONG ebenfalls auf dem Cropredy Festival
aufzutreten. Doch wo sollte die Reise in die Vergangenheit enden,
wenn es da nicht noch ein Thema geben würde, was förmlich
nach einer Fortsetzung schreit und ihn zwangsläufig zurück in die
Gegenwart katapultieren würde? Jeder geneigte Matthews-Fan
sollte jetzt wissen, um welches Bandprojekt es hier geht: MATTHEWS
SOUTHERN COMFORT.

Iain Matthews hatte FAIRPORT CONVENTION 1969 verlassen, noch
während der Aufnahmen zum Album „Unhalfbricking“. Trotzdem
wirkten auf dem ersten MATTHEWS-SOUTHERN COMFORT-Album
mit Richard Thompson, Gerry Conway, Ashley Hutchings und Simon
Nicol fast die komplette FAIRPORT CONVENTION Crew mit, unterstützt
durch den Pedal Steel Gitarristen Gordon Huntley.

Noch vor Weihnachten 1969 veröffentlichte MSC mit „Colorado
Springs Eternal“ die erste Single. 1970 überflutete die Band mit
drei Albumveröffentlichungen den Markt. Neben dem bereits oben
erwähnten Debüt „Matthews‘ Southern Comfort“ folgten noch die
Alben „Second Spring“ und „Later That Same Year“. Mit dem Bassisten
Andy Leigh, den beiden Gitarristen Mark Griffiths und Carl Barnwell
sowie Schlagzeuger Ray Duffy hatte sich jetzt neben Matthews
und Huntley eine Art von Stammbesetzung gebildet. Von den Fans
liebevoll MSC genannt, galt die Band bald als englische Antwort auf
Crosby, Stills, Nash & Young. Und so coverten MSC auf „Later That Same
Year“ auch Neil Youngs „Tell My Why“ aus seinem Album „After The
Goldrush“ – und während CSN & Y ihren größten Singlehit mit einer
elektrischen Coverversion von Joni Mitchells „Woodstock“ feierten,
machten MSC mit ihrer akustischen, von der Stimme Matthews und
der Pedal Steel Gitarre von Huntley getragenen Version diesen Song
zur Hymne der Gegenkultur und der Protestbewegungen Anfang der
1970-er Jahre.

Vier Wochen lang standen MATTHEWS SOUTHERN COMFORT im
November/Dezember 1970 mit „Woodstock“ auf Platz 1 der britischen
Single-Charts. Trotz dieser gerade erlangten, weltweiten Popularität
trennte sich Iain Matthews ein weiteres Mal von seinen Mitstreitern,
um musikalisch neue Wege zu gehen. Während MSC das Matthews
aus ihrem Namenszug strichen und fortan als SOUTHERN COMFORT
weitermachen sollten, unterschrieb Iain Matthews einen Vertrag bei
Mercury und startete mit „ If You Saw Thro’ My Eyes“ seine beachtliche
Solo-Karriere. Der Rest ist Geschichte.

Bis zum Sommer 2017. Denn da fiel Iain Matthews ein, dass er das
Kapitel von MATTHEWS SOUTHERN COMFORT seinerzeit zwar
aufgeschlagen und angefangen hatte, aber nie beendet hatte.
Nach der Zwischenstation mit dem Album „A Kind Of New“ im
Jahr 2010 möchte Iain Matthews mit der neuen Formation von
MSC dort ansetzen, wo er im Spätherbst 1970 aufgehört hatte. Er
will den musikalischen Bogen spannen zu dieser Zeit, aber mit der
ganzen gesammelten Erfahrung aus mehr als 45 weiteren Jahren im
bewegten Musikbusiness. So verzichtete Iain Matthews darauf, seine
alten Bandkollegen zusammen zu rufen und zu einer Reunion zu
bewegen. Nein, lieber suchte er sich neue, „unverbrauchte“ Musiker
und formierte die Band ganz neu. MATTHEWS SOUTHERN COMFORT
2018 sollte frisch und modern klingen, aber auch gleichzeitig
musikalisch den Bogen zu der Vergangenheit der Band spannen.

Da Iain Matthews schon seit mehreren Jahren seinen
Lebensmittelpunkt in das beschauliche niederländische Städtchen
Horst unweit von Venlo verlegt hatte, suchte er sich für den neuen
Anlauf mit MATTHEWS SOUTHERN COMFORT versierte Kollegen aus
der „Nachbarschaft“. Mit dem bekannten Multi-Instrumentalisten,
Songwriter und Produzenten Bart Jan Baartmans, dem Keyboarder
Bart de Win sowie dem Songschreiber und Gitarristen Eric De Vries
fand Iain kongeniale Partner.
Das Konzept geht auf – das musikalische
Können und das Engagement sowie die ungebremste Spielfreude
suchen ihresgleichen und die mehrstimmigen, dahingleitenden
Vokalharmonien erinnern sofort an die 60er/70er-Jahre-Version der
Band. Diese neue Formation steht ganz im Sinne von Iain Matthews für
die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft von MATTHEWS
SOUTHERN COMFORT, da es den Musikern auf fast unnachahmliche
Weise gelungen war, musikalisch diese Brücken zu schlagen.
So verwundert es auch nicht, dass sich auf der neuen Produktion gleich
drei Titel befinden, die MATTHEWS SOUTHERN COMFORT vor nahezu
50 Jahren zu ihrer Hochphase auf den Alben „Second Spring“ und
„Later That Same Year“ veröffentlicht hatten: „D‘Arcy Farrow“, James
Taylors „Something In The Way She Moves“ und „To Love“.

Das neue MATTHEWS SOUTHERN COMFORT Album „Like A Radio“
kam mit diesen drei bekannten Titeln sowie zwölf neuen Songs, wobei
der leicht Americana-angehauchte Track „Bits And Pieces“ als erste
Single ausgekoppelt wurde..
Mit der Neuauflage von MATTHEWS SOUTHERN COMFORT holte sich
Iain Matthews ein Stück seiner eigenen Vergangenheit zurück und
brachte sie in das Hier und Jetzt. Aber vielleicht hatte es ja die Zeit
gebraucht, bis Matthews so weit war, mit MATTHEWS SOUTHERN
COMFORT seine musikalische Reise fortzusetzen. Und vielleicht
brauchte es ja die Reife und all die Erfahrung, um mit „Like A Radio“
ein kleines und ganz besonderes Meisterwerk zu schaffen. Nun ist halt
Iain Matthews nicht mehr der jüngste und viele nehmen bei solchen
Anlässen oft den Begriff „Alterswerk“ in den Mund. Aber davon sind
wir hier wohl sehr weit entfernt. „Like A Radio“ klingt viel mehr nach
einem bewegenden Statement für einen unaufhaltsamen Neubeginn
von MATTHEWS SOUTHERN COMFORT.

Besonders der BBC in England fand Gefallen an dem Album und spielte
einige Tracks wochenlang rauf und runter, beim Deutschlandfunk in
Berlin kam die Singleauskopplung „Bits And Pieces“ in die Rotation.
Zusätzlich kam eine 10“ mit vier Tracks auf den Markt, u.a. mit einem
Alternativmix von „Woodstock“ sowie eine bisher unveröffentlichte
MATTHEWS SOUTHERN COMFORT Coverversion von Neil Youngs
„I Believe In You“. MATTHEWS SOUTHERN COMFORT tourte wieder,
in Deutschland, den Niederlanden, in England und Skandinavien.
Iain Matthews setzt seine Reise fort, auch 2020 – mit einem neuen
MATTHEWS SOUTHERN COMFORT Album und einer neuen Tour durch
Europa und vielleicht auch den USA, 50 Jahre nach dem Welterfolg
„Woodstock“. Ein rundes Jubiläum